#13 - Rennbericht: Aloha Triathlon Traun


Als Abschluss der heurigen Triathlon-Saison, die für mich mit Sicherheit aufgrund der EM in Kitzbühel unvergesslich bleibt, hatte ich mir relativ spontan noch einen letzten Bewerb ausgesucht, bevor ich den Schwerpunkt dann auf Bergsteigen und Laufen legen werde. Bergsteigen, weil einige meiner Kollegen und ich im September gemeinsam auf den Großglockner gehen möchten - und Laufen, weil ich die Halbmarathon-Zeit von 01:50:07 so nicht stehen lassen möchte, und im November beim Verona Halbmarathon den zweiten Versuch in diesem Jahr wagen werde, die 01:50:00-Marke zu unterbieten. Somit folgen auch weitere, spannende Wochen und Monate - und ich freue mich auch jetzt schon wieder auf die nächste Triathlon-Saison. Der "Aloha Triathlon" in Traun/OÖ war jedenfalls (aus jetziger Sicht) der letzte Triathlon in diesem Jahr.


It's Race day!

Der Sonntagmorgen begann zunächst einmal etwas unerwartet - nachdem es den ganzen Samstag über geregnet hatte, war die Angst vor einem verregneten Bewerbs-Tag natürlich relativ groß, weshalb ich mich auch am Vorabend mit diversen Wetter-Apps beschäftigt hatte. Für mich stand nach ausgiebiger Analyse sämtlicher Wetterberichte am Samstagabend vor dem Schlafengehen jedenfalls fest: Der Sonntag würde auf alle Fälle schon von in der Früh weg trocken sein.

 

Umso überraschter (oder auch verzweifelter) war ich, als gegen 06:00 Uhr morgens der Regen wie verrückt an meine Fensterscheiben prasselte. Vorsichtshalber packte ich dann widerwillig auch noch Ärmlinge und - für den absoluten Notfall - eine Regenjacke ein. Dass meine Auswahl an Wetter-Apps allerdings weiterhin einen "trockenen Bewerb" prognostizierte, stimmte mich jedoch zuversichtlich. Schnell noch alles ins Auto gepackt, dreimal konzentriert darüber nachgedacht, ob auch wirklich alles "on board" war - und los ging's auch schon nach Oberösterreich.


Der Countdown läuft ...

Schon am Weg nach Traun wurde das Wetter - und somit auch meine Laune - immer besser. Angekommen am Renngelände hatte ich ausreichend Zeit, um gemütlich meine Unterlagen abzuholen und die letzten Vorbereitungen zu treffen. Etwas unruhig wurde ich dann allerdings, als kurz vor der Rennbesprechung per Lautsprecher verkündet wurde, dass einige Bikes falsch abgestellt worden waren - meines inklusive. Da beim Check-in bereits einige Mitstreiter ihre Plätze in der Wechselzone eingerichtet hatten, hatte ich mich einfach nur an den anderen orientiert - und in der Folge denselben "Fehler" gemacht: Sämtliche Räder standen in die falsche Richtung und ich musste erst einmal warten, bis die Besitzer der anderen Bikes kamen, damit wir alles umstellen konnten. Während der Wettkampfbesprechung zwängte ich mich dann schon in meinen Neopren, um die verlorene Zeit aufzuholen, und ging danach gleich ins Wasser, um mich kurz aufzuwärmen, bevor auch schon der Startschuss der ersten (von zwei) Startwellen erfolgte und auch ich mich für meinen Start in Welle 2 bereit machte.

 


On Your marks!

Der Startschuss für meine Welle fiel - und das Wasser brodelte. Wieder einmal verlor ich nach einem guten Start kurzzeitig die Orientierung - definitiv etwas, an dem ich für nächstes Jahr noch arbeiten muss. Kurz vor der Wende nach der zweiten Boje hatte ich dann allerdings etwas Pech - in der "Kurve" erwischte jemand mit dem Arm meine Schwimmbrille, sodass sie verrutschte und sich relativ schnell mit Wasser füllte. Die Zeit, quasi "anzuhalten" und die Brille abzunehmen, auszuleeren und neu aufzusetzen, wollte ich mir zu diesem Zeitpunkt absolut nicht nehmen - immerhin hatte ich mich zuvor etwas weit aus dem Fenster gelehnt: Da Herwig, der Geschäftsführer des Österreichischen Triathlonverbandes und sein Administrations-Mitarbeiter Hubert im Vorfeld gewettet hatten, wer der Schnellere von beiden sein werde, hatte ich mich hier kurzfristig eingeklinkt und ebenfalls gewettet, dass ich beide im Schwimmen schlagen würde. 

 

Somit galt es, ab sofort halbblind weiterzuschwimmen, was mir einige weitere "Hiebe" von Mitstreitern bescherte. Trotzdem kam ich - zwar langsamer als bei anderen Bewerben, aber nicht allzu schlecht - nach exakt 16 Minuten (und deutlich vor den beiden Konkurrenten - Wette gewonnen!) aus dem Wasser.


Kampf gegen den Wind

Nach dem Wechsel - der in Traun übrigens seit diesem Jahr in einer Halle stattfindet - legte ich am Bike los und freute mich auf eine relativ flache Strecke. Mit dem starkem Gegenwind hatte ich allerdings nicht gerechnet - und auch nicht damit, dass die Strecke zur Hälfte immer etwas bergauf ging ... nicht stark, aber doch so, dass ich - auch durch den Wind - zeitweise das Gefühl hatte, fast stehen zu bleiben. Schnell merkte ich aber, dass es auch allen anderen gleich ging - und konnte bei den Damen meine Position ganz gut verteidigen, während mich natürlich einige Männer überholten. Die zweite Hälfte der Radstrecke war dann wirklich flach und ging zeitweise immer leicht bergab, sodass ich nochmal ordentlich in die Pedale treten konnte und auch wirklich Spaß hatte, für meine Verhältnisse einmal ordentlich "dahinzuflitzen".

 

Eine kleine Herausforderung war dann der erneute Wechsel in der Halle, da es mit den Radschuhen an den Füßen (selbst schuld - da ich nach wie vor nicht am Rad aus den Schuhen schlüpfen und somit barfuß absteigen kann) irgendwie ganz schön rutschig am Betonboden war.

 


3 Runden um den See

Mit den Laufschuhen an den Füßen ging es wieder hinaus aus der Halle - und wie so oft in den letzten drei Wochen stellte ich fest, dass sämtliche Probleme an den Schienbeinen und Waden weg waren und ich einfach schmerzfrei drauf los laufen konnte. Drei Runden um den kleinen Öedter See standen mir nun noch bevor - inzwischen war auch die Sonne herausgekommen und die Temperaturen nach wie vor richtig angenehm warm, aber nicht zu heiß. Schon am Beginn der ersten Runde bekam ich die Information, dass Herwig (der zugegebenermaßen am Vortag etwas zu lang gefeiert hatte, sonst wäre das sicherlich nicht möglich gewesen) nur vier Minuten vor mir lag - ich hatte also immerhin schon eine Minute insgesamt (er war ja in der ersten Welle, also fünf Minuten vor mir gestartet) auf ihn gut gemacht. Zu viel riskieren wollte ich allerdings nicht, um ihn einzuholen, deshalb lief ich gleichmäßig mein Tempo weiter - konnte mich aber am Ende der zweiten Runde doch ziemlich freuen, als ich ihn "lockeren" Schrittes überholte.

 

Eine weitere Runde später überquerte ich sehr zufrieden die Ziellinie - wieder einmal ein Wettkampf, bei dem einfach alles gut gepasst hat ... auch wenn ich heuer sicher schon fitter war, aber seit Kitzbühel war ich einfach doch ein bisschen faul gewesen :-).


Happy end, Happy Lisa

Am Ende habe ich dann auch meine Wette gewonnen - ich war definitiv beim Schwimmen schneller als die beiden "Jungs" und durfte mich bei der Siegerehrung sogar noch über eine kleine Überraschung freuen: Da ich mit dem RLC Sterngartl ja für einen oberösterreichischen (Sportunion-) Verein starte und in Traun die Sportunion Landesmeisterschaften im Triathlon ausgetragen wurden, konnte ich mich über den "Landesmeistertitel" in der AK24-29 freuen. Zwar waren in meiner Altersklasse auch nur zwei Teilnehmerinnen, aber dafür kann ich ja nichts - und freue mich deshalb trotzdem über die Medaille ;-). 

 

Außerdem konnte ich mich mit Rang 5 in meiner AK wieder für eine Age Group Europameisterschaft qualifizieren. Ob ich im August 2018 tatsächlich zur Sprint-EM nach Glasgow fliegen werde, steht noch nicht 100%ig fest - nach der EM über die Olympische Distanz heuer in Kitzbühel wäre aber ein Start bei der EM über die Sprintdistanz durchaus verlockend  - und: Schottland soll ja auch ganz schön sein ...

 

 



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