vier tage "erholung pur" in Kärnten
Wenn ich ehrlich bin, hat sich seit Mitte des Jahres bei mir doch ganz schön viel getan: Nach dem Ende meiner mehrjährigen Beziehung, die ein wichtiger, aber natürlich trotzdem nicht einfacher Schritt war, kamen eine längere Verletzungspause und am Ende dann auch noch COVID-19 dazu. Und auch sonst ging bzw. geht es - wie bei den meisten in meinem Umfeld - doch ganz schön rund und es gibt viel, was mich beschäftigt. Der Wunsch, einfach mal ein paar Tage abzuschalten war also schon sehr groß, als plötzlich ganz unerwartet die Einladung kam, ein paar Tage im BLEIB BERG Health Retreat in Bad Bleiberg in Kärnten zu verbringen. Ich muss gestehen, ich habe mich (vor allem aus Zeitgründen) vorab nicht wirklich damit auseinandergesetzt, was mich dort genau erwarten würde - aber ich bin mir im Nachhinein sicher, der Aufenthalt dort hätte ohnehin sämtliche Erwartungen übertroffen, die ich zuvor je hätte haben können.
Das Bleib berg health retreat
Das BLEIB BERG Health Retreat gibt es in der jetzigen Form erst seit Anfang 2022. Die Basis jedes Aufenthaltes ist die sogenannte BLEIB JUNG Methode - denn jeder Aufenthalt wird individuell abgestimmt und ärztlich begleitet. Besonders auf die Ernährung wird viel Wert gelegt, man kann sich zwischen insgesamt vier Stufen entscheiden - von der "strengen Fastenkur" nach Dr. F.X. Mayr bis hin zu einer genussvollen, aber trotzdem sehr verträglichen Ernährung nach dem FODMAP-Konzept ist alles möglich. Vor Ort ist wirklich alles vorhanden, was man sich nur wünschen kann: Von einem großzügigen SPA (inklusive traumhaftem Außenbereich mit Schwimmteich) über Diagnostik-, Trainings- und Therapie-Bereiche mit modernsten Geräten und Therapieangeboten bis hin zu ganz viel Platz, um sich zurückzuziehen und zu entspannen. Entscheiden kann man sich grundsätzlich zwischen verschiedenen vorgefertigten Angeboten, oder man bucht einfach den Aufenthalt und stellt sich ein eigenes, individuelles Paket zusammen.
Das perfekte Paket für mich
Beim Programm ist meine Wahl nach etwas Überlegen auf das BLEIB AKTIV Paket gefallen, weil für mich Erholung und Abschalten auch immer mit aktiver Bewegung zu tun haben und alle darin enthaltenen Leistungen einfach perfekt für mich gepasst haben. Nachdem ich zu diesem Zeitpunkt nach insgesamt 10 Wochen verletzungsbedingter Laufpause und COVID-19 (zum Glück nicht mit schwerem Verlauf) gerade wieder mit dem Lauftraining begonnen hatte, war ich vor allem gespannt auf die Leistungsdiagnostik und die verschiedenen Workouts, die auf dem Programm standen. Einige Tage vor der Anreise wurde ich mit umfangreichen Informationen rund um meinen Aufenthalt versorgt, inklusive einem sehr detaillierten Anamnese-Bogen, den ich vorab ausfüllen musste. Und dann ging's auch schon ab nach Kärnten! Begleitet hat mich übrigens meine Mama, der ich auch die Fotos zu verdanken habe :-).
Ankommen - und abschalten!
Bereits bei der Ankunft habe ich mich von der ersten Sekunde an extrem wohl und entspannt gefühlt. Das lag nicht nur an der wirklich schönen Gestaltung der Innenräume, sondern vor allem an der unglaublichen Freundlichkeit der Mitarbeiter:innen. Nach dem Check-in ging es dann auch schon - bewaffnet mit meiner ganz persönlichen BLEIB BERG Mappe - zu den ersten Untersuchungen. Nach einer HRV-Messung (Herzfrequenzvariabilität), Bodyscan und Metabolic Scan stand auch schon das Mittagessen am Programm. Grundsätzlich bekommen alle Gäste im BLEIB BERG am Ankunftstag erst mal nur eine Basensuppe, sozusagen als Anfangsritual - da wir aber nur vier Tage dort waren, durften wir gleich das 4-Gänge-Menü nach FODMAP genießen. Danach genossen wir den Spa-Bereich und konnten sogar draußen in der Sonne liegen. Am späten Nachmittag stand dann das "BLEIB BERG Ritual" auf dem Programm, das eigentlich eine Mischung aus mehreren Behandlungen ist (u.a. Wärme, Rückenbehandlung mit einer Bürste und eine Art "Schröpfmassage") und welches sozusagen das "Ankommen" symbolisieren und erleichtern soll. Danach haben wir ausgiebig die verschiedenen Saunen und das Dampfbad besichtigt, ehe das zweigängige Abendessen serviert wurde (das wir, vor lauter Entspannung, fast verpasst hätten!).
Es wird sportlich!
Am zweiten Tag nutzten wir um 7:00 Uhr morgens gleich das Wochenprogramm, das bei jedem Aufenthalt inkludiert ist (man trägt sich für die einzelnen Aktivitäten einfach am Vorabend in eine Liste ein) und starteten mit einer kurzen Sporteinheit in den Tag. Ingrid, die im BLEIB BERG für die Sporteinheiten usw. zuständig ist, hat mit einigen Mobilisierungs- und Kraftübungen in uns gleich mal die Vorfreude auf das Frühstück geweckt. Vorher musste ich allerdings noch kurz zur Messung der Vitalwerte und Blutabnahme. Ich habe während der vier Tage auf Kaffee (gar nicht so einfach für mich!) und Alkohol verzichtet - das Frühstück konnten wir uns jeden Tag individuell zusammen(be)stellen. Am Vormittag stand dann das erste sportliche Highlight am Programm, nämlich die "Icaros Cloud Move and Game"-Einheit. Dabei handelt es sich um eine Art aufblasbares, großes Balanceboard, auf dem man mit einem virtuellen Coach (bzw. in meinem Fall unter Anleitung von Ingrid) verschiedene Workouts absolviert, die teilweise auch in Spiele verpackt sind. Man trainiert also vor allem die "Tiefenmuskulatur" und Koordination. Aber seht am besten selbst:
Nach einem erneut großartigen Mittagessen stand nachmittags die Leistungsdiagnostik auf dem Hometrainer auf dem Programm, die zwar ohne Laktat-Testung durchgeführt wurde, aber dennoch gezeigt hat, dass ich grundsätzlich trotz Verletzung und COVID-19 schon wieder recht fit bin, was die Ausdauer betrifft. Abschließend ging es weiter zur ärztlichen Untersuchung, die definitiv meine Erwartungen übertroffen hat: Ich habe es bislang noch nie erlebt, dass sich ein Arzt bzw. eine Ärztin so viel Zeit genommen hat, mit mir sämtliche "Baustellen" durchzugehen, die Dinge ganzheitlich zu betrachten und auch Diagnosen zu hinterfragen. Nach dem 50-minütigen Gespräch, bei dem wir auch mein Blutbild ganz genau analysiert und einige spannende Zusammenhänge gefunden haben, weiß ich jetzt auch endlich, worauf ich achten sollte und was ich in den nächsten Wochen zu tun habe. - Eine ganz große Bereicherung und, wie gesagt, etwas, was ich in dieser Form absolut nicht erwartet habe.
Vom wasser ...
In den dritten Tag starteten wir ganz gemütlich mit dem Frühstück, ehe es für mich in den Spa-Bereich ging. Allerdings zunächst nicht zur Erholung, sondern für eine sogenannte "Float-Fit-Einheit": Auf einem rechteckigen, großen SUP durfte ich mich unter Anleitung von Ingrid auf dem Wasser ziemlich auspowern. Übungen wie das Auf- und Niederstützen in die Plank bzw. "hohe Bank" sind gleich noch viel anstrengender, wenn der Untergrund instabil ist. Ins Wasser bin ich zwar nicht gefallen, aber auf jeden Fall ganz schön in's Schwitzen gekommen ;-).
... IN DIE KÄLTE ...
Nach dem Mittagessen wurde es dann besonders spannend, denn es ging zur Kryo-Therapie, also in die Kältekammer. Ausgestattet mit Bikini, Socken, Sneakers, Mütze, Kopfhörern und Maske ging es nach einer kurzen Einweisung direkt in die sogenannte "Vorkammer" (-30°C) und von dort aus weiter in die "Hauptkammer" (-110°C). Wie es war? Das ist schwer zu beschreiben. Klar war es durchaus kalt - und wer mich kennt, weiß, wie verfroren ich bin - aber es war eine absolut geniale, einzigartige Erfahrung. Die Empfehlung lautete, einfach zu tanzen, um quasi ständig in Bewegung zu bleiben und sich ein wenig abzulenken - was tatsächlich super geklappt hat. Nach drei Minuten in der Hauptkammer war es auch schon wieder vorbei und ich durfte nach einem kurzen Zwischenstop in der Vorkammer wieder nach draußen. Die Kryotherapie ist übrigens kein Härtetest, sondern hilft bei Entzündungen, regt das Immunsystem an und verbessert ganz generell die Regeneration. Das Gefühl direkt danach war irgendwie eigenartig, mein ganzer Körper hat geprickelt und ich hatte - obwohl mir innerlich gar nicht kalt war - ewig lang noch eine starke Gänsehaut und auch meine Haut war (laut meiner Mama) eiskalt. Danach ist übrigens erst mal mindestens eine Stunde Ruhe angesagt, also hab ich mich in meinen Bademantel gekuschelt und im Ruheraum entspannt. Ich kann gut nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die eine regelrechte Sucht entwickeln und bin mir sicher, dass das nicht meine letzte Kältekammer-Experience war.
... und hoch hinaus!
Zuletzt stand dann noch das "CellAIR"-Training auf meinem Programm: Dabei handelt es sich um eine sogenannten IHHT-Therapie (Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training), die ähnlich wie das bewährte Höhentraining für Sportler wirkt. - Aber eben ohne, dass man dafür ins Gebirge fahren muss. Während man ganz gemütlich daliegt, atmet man durch eine Maske einmal mehr, dann wieder weniger Sauerstoff ein. Wie hoch man "hinauf geschickt" wird, bestimmt das Gerät dabei automatisch und angepasst an die Reaktion des Körpers (es wird natürlich genau überwacht, wie "gestresst" der Körper reagiert, wenn er weniger Sauerstoff bekommt). Bei mir hat das Training laut der Therapeutin ausgesprochen gut funktioniert - anstatt der geplanten ca. 4.500hm konnten wir bis auf 5.200hm hinauf. Mitbekommen habe ich von den Intervallen übrigens relativ wenig, außer, dass die Luft einfach immer wieder etwas "anders" (ich würde sagen, wärmer und dann wieder kühler) wurde. Letztendlich war ich so entspannt, dass ich am Ende sogar eingeschlafen bin und nach Therapieende aufgeweckt werden musste.
Alles hat ein ende ...
Am letzten Tag hatte ich nochmals ein kurzes Gespräch mit der Ärztin, da wir nachträglich noch ein paar zusätzliche Blutwerte angefordert hatten, die wir noch besprechen wollten. Nach dem Frühstück hieß es dann leider auch schon "Abschied nehmen". Abschied von einem großartigen Team, einem wunderschönen Hotel und vor allem von einer herrlichen Auszeit, für die ich wahnsinnig dankbar bin und die ich wirklich voll und ganz genießen konnte. Natürlich ist ein solcher Aufenthalt nicht ganz günstig, ich kann aber wirklich Jedem empfehlen, sich so eine "Pause" und Erfahrung einmal zu gönnen. Besonders erwähnen möchte ich abschließend auch das kulinarische Angebot - denn alles hat nicht nur absolut großartig geschmeckt und ausgesehen, im Anschluss durfte man sich sogar immer die Rezepte mit nach Hause nehmen. Während meinem Aufenthalt BLEIB BERG Health Resort habe ich eine ganze Menge für mich persönlich dazugelernt. Einige Dinge möchte ich unbedingt bewahren und mir zum Beispiel künftig vor allem auch mehr Zeit für MICH nehmen. Dafür - und für die großartige Betreuung - möchte ich abschließend nochmals DANKE an das gesamte Team sagen. Ich komme ganz bestimmt wieder!
Übrigens bekomme ich noch einen -20% Rabattcode, den ich ich euch dann selbstverständlich hier und auf Instagram noch bekanntgeben werde!
*Ich wurde vom BLEIB BERG Health Retreat zu diesem Aufenthalt eingeladen - vielen herzlichen Dank dafür!
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