#17 - Mein Sportjahr 2017


Das Jahr 2017 war vor allem in sportlicher Hinsicht ein ganz Besonderes für mich: Viel Training, coole Wettkämpfe, ein paar körperliche "Rückschläge" und als absolutes Highlight die European Triathlon Championships über die Olympische Distanz in Kitzbühel. Ich durfte viele neue Erfahrungen machen, viel Neues lernen - und feststellen, dass auch ich mit gezieltem Training noch Einiges herausholen und Erfolge feiern kann, von denen ich vor einem Jahr noch nicht mal geträumt habe. Kurz gesagt - 2017 war einfach genial! Deshalb möchte ich hier nochmal auf die absoluten Höhepunkte des Jahres zurückblicken und diese Erinnerungen mit euch teilen.


Ohne Training geht nix.

Die größte Erkenntnis des Jahres war mit Sicherheit, dass man nur mit gezieltem Training seine Ziele erreicht. Das war mir natürlich auch schon zuvor klar, dennoch habe ich bis vor einem Jahr sportlich eigentlich immer nur das gemacht, wozu ich gerade Lust hatte. Nach der Qualifikation für die EM in Kitzbühel war mir natürlich schon Ende 2016 klar, dass ich daran etwas ändern muss - deshalb habe ich meinen ÖTRV-Arbeitskollegen Hubert, der selbst im Laufsport unglaubliche Leistungen abgeliefert hat, um Unterstützung gebeten.

 

An den auf mich abgestimmten Trainingsplan musste ich mich natürlich erst gewöhnen - plötzlich hatte ich ziemlich genaue Vorgaben, wann ich was trainieren sollte. Besonders ungewohnt waren vor allem auch die vielen GA1-Einheiten, die meine Grundlagenausdauer verbessern bzw. eigentlich erst überhaupt mal entwickeln sollten.


Linz Halbmarathon

Anfang April stand bereits der erste Wettkampf auf dem Plan: Beim Halbmarathon in Linz wollte ich die 1:50er-Marke knacken - meine persönliche "Bestzeit" nach insgesamt erst drei Halbmarathons lag zu diesem Zeitpunkt noch bei 1:54:34. Leider hatte ich im Vorfeld bereits seit Wochen mit einem Schienbeinkantensyndrom und Problemen mit der Wade zu kämpfen. Alles andere als die idealen Vorraussetzungen, um mein Ziel an diesem Tag zu erreichen ...

 

Letztendlich stand an diesem Tag eine Zeit von 1:50:07 auf der Ergebnisliste. Für mich persönlich zunächst eine Riesenenttäuschung - da ich mich zu sehr auf meine GPS-Uhr verlassen hatte, die mir eine falsche Pace (aufgrund falscher Streckenmessung) angezeigt hatte. So weh es einerseits tat, zu wissen, dass ich mein Ziel nur aufgrund meiner eigenen Naivität verpasst hatte - auf der anderen Seite war ich überrascht, dass ich trotz der ständigen Schmerzen überhaupt so nah an mein Ziel herangekommen war.

 

Natürlich hab ich aber auch aus meinen Fehlern gelernt - und mich seither nie wieder zu 100% auf die Uhr verlassen ... 


neues Airstreeem bike

Kurz darauf durfte ich direkt im Headquarter der Salzburger Radmarke Airstreeem mein neues Rennrad in Empfang nehmen. Das Geniale dabei: Gründer und Geschäftsführer der Marke Stefan Probst stellte mir das Bike für die Saison kostenlos zur Verfügung, quasi als Unterstützung für die EM in Kitzbühel.

 

Stefans Hintergedanke war damals sicherlich, dass ich mich nach Saisonende nicht mehr trennen können würde - und genau so ist es dann am Ende auch gekommen :-). Mit dem Model "Kalima", das extra an mich angepasst wurde, bin ich nach wie vor superhappy - und freu mich schon jetzt wieder auf den Frühling, wenn es wieder ins Freie geht. Ein Riesendanke an dieser Stelle auch  nochmals an Stefan und das Airstreeem-Team für den großartigen Support, der ja bei einer Hobby-Sportlerin wie mir absolut nicht selbstverständlich ist.


Linztriathlon

Ende Mai stand dann auch schon Triathlon Nr. 2 am Programm: Die Olympische Distanz in Linz, die gleichzeitig eigentlich auch bereits die "Generalprobe" für Kitzbühel sein sollte. Bei sehr heißen Temperaturen gab es an diesem Tag vor allem eine neue Erkenntnis für mich: Trinken, trinken, trinken ... sonst geht am Ende gar nix mehr.

 

Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch relativ wenig Erfahrung mit der richtigen Ernährung im Wettkampf, was bei einer sportlichen Belastung von rund drei Stunden an diesem Tag allerdings absolut notwendig gewesen wäre. So musste ich mich den Temperaturen von über 30 Grad (Start zu Mittag) mehr oder weniger geschlagen geben und war am Ende einfach nur froh, dass ich es - mit viel Gehen auf der Laufstrecke - überhaupt ins Ziel geschafft habe, wo ich zu allem Überfluss auch noch für einen kurzen Einsatz der Rettungssanitäter sorgte. Dennoch lief an diesem Tag auch einiges gut und ich hoffte einfach nur auf niedrigere Temperaturen bei der EM.


Europameisterschaft in Kitzbühel

Nach einem Start bei der Wolfgangsee Challenge über die Sprintdistanz, bei der ich mir noch ein wenig Selbstvertrauen holen konnte, war es dann soweit: Meine erste Age Group Europameisterschaft in Kitzbühel, für die ich mich im Jahr zuvor eigentlich gar nicht absichtlich qualifiziert hatte! Die Nervosität war natürlich groß, auch aufgrund der Tatsache, da es sich ja um eine Heim-EM handelte.

 

An diesem Tag hat dann tatsächlich alles gepasst - kühle Temperaturen, perfekter Support dank meinen Eltern und meiner besten Freundin Verena und ein wirklich geniales Rennen. Nach wie vor hatte ich zu diesem Zeitpunkt mit Schienbein & Wade zu kämpfen, an diesem Tag konnte ich - nach vielen schmerzhaften Trainingseinheiten und auch relativ viel Verzweiflung und Unsicherheit - das aber alles ausblenden und überglücklich die Ziellinie überqueren.


Erholung & Traun Triathlon

Nach Kitzbühel war dann einfach Auskurieren der Verletzungen und Erholung angesagt - nach einem Urlaub auf Kreta und einigen coolen Tagen am Berg war ich dann wieder motiviert und startete ohne viel Training beim Trizell über die Sprintdistanz, was mir auch ein nur mittelmäßiges Ergebnis einbrachte. 

 

Das wollte ich so nicht als Abschluss der Triathlon-Saison stehen lassen und fand mit dem Aloha Triathlon in Traun (OÖ) über die Sprintdistanz noch eine neue Herausforderung:  Die Qualifikation für die EM über die Sprintdistanz 2018 in Glasgow (Schottland) wollte ich zumindest versuchen. Auch, wenn das Rennen nicht perfekt war, durfte ich mich gleich über zwei Erfolge freuen: Die Qualifikation für Glasgow und den Titel der oberösterreichischen "Sportunion Landesmeisterin" in meiner Altersklasse bzw. den Vize-Titel bei den Damen. 


Saisonabschluss in Verona

Nach ein paar Läufen im Herbst stand Mitte November noch der letzte wichtige Wettkampf auf dem Programm: Beim Halbmarathon in Verona wollte ich nun endlich mein großes "Lauf-Ziel" für 2017 erreichen. Obwohl ich auch diesmal zuvor wieder von einer Verletzung bzw. Überlastung im Hüftbeuger geplagt war, hat es diesmal schlussendlich geklappt: Das Gefühl, das eigene Ziel nicht nur knapp geschafft zu haben, sondern mit 1:47:20 wirklich deutlich unter der 1:50er-Marke gelandet zu sein, war so überwältigend, dass ich zum ersten Mal in meiner sportlichen "Karriere" einige Tränen vergießen musste. - Vor allem, weil ich wusste, dass mir viele Freunde und Bekannte, aber vor allem auch meine Familie die Daumen gehalten hatten und nur darauf warteten, zu erfahren, ob es diesmal geklappt hatte.

 

An dieser Stelle muss ich auch den Hubert (obwohl er es sicherlich nicht gerne liest) nochmal dankend erwähnen, der mich mit seinem Trainingsplan optimal auf Verona vorbereitet hat.


Bereit für 2018!

Und so geht ein wirklich unvergessliches Jahr zu Ende. Auch, wenn vielleicht nicht immer alles zu 100% nach Plan/Wunsch gelaufen ist, so habe ich in diesen Fällen zumindest viel dazulernen können. Für 2018 gibt es schon ein paar Pläne - das Highlight wird aber mit Sicherheit die Europameisterschaft über die Sprintdistanz in Glasgow sein, die im kommenden August stattfindet und mit der ich - zusammen mit Verena, die wieder als Support dabei ist - eine kleine Schottland-Reise verbinden werde.

 

Was hier nochmal gesagt werden muss: DANKE an meine Familie (vor allem an meine Mama, die als "Coach" bei vielen Wettkämpfen dabei war) meine Freundinnen und Freunde und überhaupt alle, die das hier lesen und mir immer wieder (egal ob hier als Kommentar, auf Facebook oder Instagram) schreiben. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und Gesundheit & Erfolg für 2018!


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Kommentare: 4
  • #1

    Daniela (Samstag, 30 Dezember 2017 14:15)

    Liebe Lisa, dein sehr schöner Bericht erweckt bei mir viele Erinnerungen, wenn ich mitfiebernd zwischen Wechselzonen "herumhirschte" oder dich im Ziel in die Arme nahm - begeistert oder erschöpft oder enttäuscht.
    Ich bin sehr sehr stolz auf dich und bewundere deine Leistungssteigerung und Motivation im heurigen Jahr! Bleib dran! Alles Gute für 2018!
    Bussi von Mama/"Coach"

  • #2

    Simone (Samstag, 30 Dezember 2017 15:27)

    Super Lisa
    Ich drück dir für 2018 ganz fest die Daumen. Alles Liebe aus Stuttgart. Georgen am Walde �
    Simone Lumetsberger

  • #3

    Simone (Samstag, 30 Dezember 2017 15:29)

    St. Georgen am Walde meinte ich �

  • #4

    Laura Mäusl (Samstag, 30 Dezember 2017 16:02)

    Super Lisa was du dieses Jahr alles geschafft hast, sehr inspirierend und beeindruckend zugleich!!!
    Bin gespannt wie das kommende Jahr bei dir weiter geht :)

    Liebe Grüße, Laura